Eine Reise nach Drachenstein [Isabella, Liondra, Theodyn, Gragosh, Artemus, Jossce, Ki'Aran]

Isabella schob zwei zusammengefaltete und mit Kerzenwachs versiegelte Schriften unterhalb ihres Hemdes. Woher sie das Kerzenwachs auf dem Schiff aufgetrieben hatte, blieb weiterhin im Dunkeln. Zählte ein paar Münzen ab. Steckte das abgezählte Gold in die innere Ausbuchtung ihres Gürtels und rechte Hosentasche. Verstaute ihre Sache ordentlich in ihren Rucksack. Und schlenderte dann mit ihrem Ranzen auf dem Rücken an Deck. Den Einlauf im Hafen würde sie sich heute nicht entgehen lassen.

Liondra hatte den Abend in fröhlicher Runde mit den Seemännern verbracht. Tanzen, Trinken, Spielen und nicht mit Reizen geizen. Das beherrschte sie nahezu perfekt. Sie hatte sich ein kleines Sümmchen erspielt, was nicht weiter schwierig war, da die meisten Mitspieler sehr abgelenkt von ihrem Aussehen und ihrer luftigen Kleidung war.
Sie kam am nächsten Tag an Deck und trug den kleinen gut gefüllten Lederbeutel in der linken Hand. Sie hatte ihre Rüstung wieder angezogen und ihren Rucksack übergeworfen. Sie gähnte leicht hinter vorgehaltener Hand und erspähte die anderen. Dann ging sie zu Isabella und gab ihr den gut gefüllten Beutel.
"Das meiste davon hat der erste Maat gespendet." grinste sie Isabella an. Dann drehte sie sich um und schaute zum näherkommenden Hafen.

Das Schiff pflügte sich durch die Wellen und die Gischt sprühte über die Reling an Deck. Je näher das Schiff dem Hafen kam, desto rauer schien die See zu werden. Die Matrosen zogen bald das erste Segel ein und verlangsamten dadurch die Fahrt.

Die Stadt selbst wirkte nicht allzu gross und kuschelte sich an eine Hügelkette, die am Horizont in ein wuchtiges Gebirge überging. Ein paar Schiffe lagen vor Anker und der Hafen war bereits ziemlich leer. Zu dieses Tageszeit kehrten die meisten Menschen bereits an den heimischen Herd zurück.

Sprachlos sah sie Liondra hinterher und wog den Lederbeutel in ihrer Hand. Sie schätze die Summe in ihrer Hand.

*trocken* pass mal auf das sie es sich nicht wieder holen...ob in Gold oder naturell*hält sich gekonnt ein einem Seil fest, das rauf zur Bar führt* hoffen wir das der Sturm uns nicht erwischt, zum schwimmen ist es noch zu weit.*schaut die anderen nacheinander an* ihr könnt doch hoffentlich schwimmen oder?

"Ich werd am Meeresboden laufen." meint Artemus amüsiert und tippt sich auf die schwere Rüstung.
"Und keine Sorge falls ihr keine Blasen mehr seht...das bedeutet zu 60% Warscheinlichkeit das ich noch lebe." fügt er schief grinsend hinzu.

"Natürlich kann ich schwimmen" und blickte auf die Landmasse, die am Horizont auftauchte und immer näher kam.

Das Schiff wurde von der Mannschaft routiniert und ohne grössere Zwischenfälle am Pier angelegt und festgemacht. Der Hafenmeister wartete schon und stieg an Bord, noch ehe das Schiff vollständig vertäut war. Der Mann suchte den Kapitän auf und verwickelte ihn in ein Gespräch. Zwischenzeitlich war Moritz zu Gragosh getreten und sprach ihn an: "So..die Überfahrt ist hier zu Ende. Ihr dürft als erste das Schiff verlassen.", er grinste ihn mit seinen schiefen Zähnen an.

Isabella ließ den Lederbeutel von Liondra in ihrer linken Hosentasche verschwinden.
"Wer ist dieser Mann, der gerade an Bord kam", zu Moritz gewandt.

Moritz wendete sich zu Isabella um, als er gerade seine Nase hochzog. Beim Anblick von Isabella schien ihm der Rotz in der Nase stecken zu bleiben und der hustete zuerst kräftig, ehe er antworten konnte: "Der Hafenmeister von Wayrest. Der Fette Ludovig genannt.", er grinste sie an. "Findest ihn attraktiv, was?"

"Jahaa, sehr attraktiv. Ich kann es kaum erwarten ihn kennen zulernen" und trat näher an Moritz heran, Sie verdeckte so ein Teil ihres Körpers vor den Blicken der anderen Seeleute. Ihre Hand verschwand in ihre linke Hosentasche.
"Für deine Hilfe in den letzten Tagen bedanke ich mich noch einmal", raunte sie ihm zu und hielt ihm Liondras Lederbeutel hin.
"Den Reinerlös aus der Überfahrt habe ich eurem Kapitän gekürzt. Ein Teilbetrag davon gehört dir. Die restliche Summe geht auf die Mannschaft wie ich es vorher angekündigt habe. Ziehe deine Kameraden nicht über den Tisch, denn das Narbengesicht, wird darauf achten, dass auch er sein Geld bekommt" und zeigt mit einer Kopfbewegung auf den Seemann, der gelangweilt zu ihnen rüber sieht.

Artemus stand neben der Planke und wartete bis alle anderen das Schiff verlassen hatten, erst dann würde erst sich selbst den Weg hinunter aufmachen und zu den anderen aufschließen. Sein Rucksack hing über seine Schulter und er ließ eine Hand wie gehabt auf dem Schwertknauf ruhen.

*geht gelangweilt hinab und schaut sich um, sein Blick bleibt kurz auf Isabella hängen als sie die Geldkatze überreicht und schaut sie fragend an. An ihm vorbe drängen sich ein dutzend Seemänner die offenbar gleich ins Bordell wollen*

Isabella erwidert Jossce Blick.
"Ich muss mit dem Hafenmeister über die Eröffnung eines Kontors und einem Anlegeplatz sprechen. Dann bin ich auch soweit, das Schiff zu verlassen".

Liondra wartete bis das Schiff endgültig an seinem vorbestimmten Anlegeort angekommen ist. Die Matrosen grinsten sie an, wissend des letzten gemeinsamen verbrachten Abend. Sie lächelte wie immer freundlich zurück und zurrte ihre Rucksack fest, Abmarschbereit und voller Tatendrang.

Moritz schaute Isabella baff an und bedankte sich stotternd: "D-d-danke."

Während die ersten Seemänner und die Mitglieder der Triskele das Schiff verliessen begannen der Kapitän und der Hafenmeister in Richtung Kapitäns Kajüte zu verschwinden.

Als Isabella den Kapitän und den Hafenmeister gemeinsam unter Deck verschwinden sah, rümpfte sie leicht ihre Nase. Sie gedachte gar nicht daran, sich den Beiden alleine auszuliefern. Die letzte unüberlegte Konfrontation mit dem Kapitän, hätte fast ihren Gefährten und auch ihr das Leben gekostet. Bei einer Fahrt auf Hoher See konnten schnell Personen verloren gehen. Und bei so einer Übermacht scherte sich kein Hahn darum, soviel hatte sie begriffen.

Doch hier auf Land, sah es ganz anders aus. Zu viele Zeugen sahen zu. Sie blickte über die Reling hinweg und musterte die einzelnen Gebäude. Irgendwo dort musste die Hafen Kommandantur sein. Und die, konnte sie Morgenfrüh, bevor sie aufbrachen, auch in Begleitung ihrer Gefährten noch aufsuchen. Einmal den Gedanken gefasst, ging sie an Land und blieb neben dem alten Ork stehen.
„Herr, wollt ihr hier im Hafenviertel oder lieber in der Innenstadt eine Unterkunft suchen?“

Liondra begab sich kurz zu Gragosh und Isabella.

"Es zeugt von einem gewissen Stil, dass sich fremde Priesterinnen von Dibella in dem jeweiligen Tempel der zu besuchenden Stadt ihre Ehrendarbietung kundtun und dort eine kurze Audienz bei der Äbtissin erbitten. Ich würde dann zu späterer Zeit wieder zu euch stossen, wenn es genehm ist?" Sie schaute Gragosh fragend an.

Da nun alle weiteren von Bort waren bildete Artemus wie üblich die Nachhut und trat als letzter wieder auf den festen Boden. Er zog seinen Rucksack etwas höher und lies den Blick aufmerksam über seine Heimatstadt schweifen. Mit einem unverständlich gemurmelten Wort kratzte er sich an der Schläfe und wartet auf die anderen.