Eine Reise nach Drachenstein [Isabella, Liondra, Theodyn, Gragosh, Artemus, Jossce, Ki'Aran]

Der Seemann starrte Artemus wütend an: "Lasst mich los!", sagte er und versuchte sich zu befreien. "Der Kapitän wird belästigt!"

Isabella kaute missmutig an ihrer Unterlippe, als sie Gragosh Worte hörte. Sie überlegte lange.
"Nun gut, ich entschuldige mich für mein Auftreten, Herr Kapitän", sprach sie gespielt freundlich. Verschwieg aber dabei, dass sie am Zielhafen schriftlich mit dem Handelsfürsten Kontakt aufnehmen wird.

Der Kapitän war sichtlich zornig und es herrschte eine beinahe greifbare Anspannung an Bord, ehe der Kapitän auf Gragosh' Worte antwortete: "Ich erhielt den Auftrag eine Gruppe von Leuten nach Weyrest zu segeln. Dies tue ich. Ihr bekommt Verpflegung und habt eine eigene Kajüte, das ist mehr als viele Reisende auf See von sich behaupten können. Also gebt Euch damit zufrieden.", er nickte gen Isabella und meinte nur: "Kommt mir nicht mehr unter die Augen!"

Artemus lauchte über die Schulter dem Kaptain und fügte hinzu
"Das ist euer Schiff Kaptain, aber bitte lassen sie sich den Mann hier beruhigen." meinte er während er immernoch den Dolchträger festhielt.

Der Kapitän knurrte noch einmal zornig, nickte gen Ersten Maat, der seine Muskeln lockerte und auffordernd zu Artermus schaute. In der Zwischenzeit setzte sich der Kapitän wieder an den Tisch, hob seinen Bierkrug, nippte daran und schaute die ganze Zeit unentwegt und demonstrativ zu Isabella.

Lässt seinen von Blitze knisternden Dolch sinken und schaut immer noch angespannt zu den Matrosen und seinen Kameraden. Murmelt etwas , streicht mit der linken Hand über den Dolch und steckt ihn wieder weg. Wischt den Schweiss von der Stirn und murmelt leise
"Kynareth sei dank. Bei Isabella müssen meine Worte das nächste mal deutlicher sein."

Isabella blickte den Kapitän kurz ins Angesicht. Noch immer umspielte ein freundliches Lächeln ihre Lippen. Auch in ihren Augen konnte man keinen Zorn mehr erkennen. Sie schien wie ausgewechselt zu sein.
"Wenn ich euch Unrecht tat, Kapitän, schiebt es auf meine Jugend. Unvernunft. Ganz wie es euch beliebt" und wendete sich an Meister Gragosh. Sie raunte leise weiter, so dass nur der alte Ork sie hören konnte.
"Verzeiht mir Herr, dass ich euch in Gefahr brachte. Ich bin an Deck, wenn ihr mich sucht".

Artemus lies schließlich auch vorsichtig das Handgelenk des Mannes los und würde ihn gewähren lassen, ihn allerdings noch im Auge behalten damit er nichts anstellte.

Der Kapitän nickte nur und machte eine auffordernde Geste.

Nach dieser prekären Situation beruhigte sich die Stimmung an Deck wieder. Die Matrosen schielten mal neugierig, mal angespannt, mal verunsichert zu den Mitgliedern der Triskele und mieden sie sonst. Sie gingen wieder ihren Tätigkeiten nach und als bald die Dämmerung hereinbrach verschwand ein Grossteil der Mannschaft unter Deck und begann sich mit der täglichen Ration Grog und Würfeln zu vergnügen. Eine handvoll Seemänner blieb an Deck und hielt mit dem Schiff Kurs.

*eine kurze Handbewegung und sein Schwert verwandelt sich wieder in den massiven Unterarmschutz* wenn was ist ich bin an Deck würfeln, meint er trocken und würde sich nach oben begeben.

Als Liondra nach oben kam, war der Streit bereits beigelegt und alle schienen sich wieder zu beruhigen. Sie zuckte mit ihren Schultern und hielt sich an Jossce, der anscheinend mit den Matrosen würfeln wollte.

"Ich hadere mit mir selbst, Herr. Weil ich meinen Zorn über meinen Verstand stellte. Ohne die Konsequenzen zu beachten. Es gibt andere Mittel und Wege, meinen eigentlichen Kontrahenten zu Fall zu bringen" und senkte beschämt ihren Blick.
"Ich werde Meister Ki Aran eine Nachricht senden. Und auch über mein Vergehen berichten. Ich bin sehr froh, Herr, dass ihr an meiner Seite seit".

Der Rest des Abends und der Nacht verliefen ruhig. Bei Sonnenaufgang begann die Mannschaft wieder mit ihrer Alltagsarbeit. Etwa zwei Stunden nach dem Aufstehen wurde ein Kessel mit Haferschleim an Deck gebracht. Die Mannschaft beobachtete die Mitglieder der Triskele aufmerksam. Gleichzeitig wurden zwei Matrosen vor die Kapitänskajüte postiert.

Gegen Mittag, bei strahlendem Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und einer kühlen Brise umsegelte das Schiff das Kap von Hochfels und befand sich nun in der Seezunge, die Hochfels und Hammerfell teilten. Der Wind frischte auf und die Segel blähten sich noch mehr. Anscheinend waren die Aedra der Reise wohlgesonnen.

In den darauffolgenden Stunden achtete Isabella darauf, nie alleine unterwegs zu sein. Sie kochte zwar innerlich, als sie den Haferschleim runter würgte, aber sie ließ sich nichts anmerken. Etwas später war sie wieder unter Deck und setzte das Schreiben für Meister Ki Aran auf, den sie am Zielhafen in der Hafenmeisterei abgeben wollte.

Artemus wanderte meist gelassen über das Deck und lies den Blick über die Wasserfläche schweifen. Mit dem Essen oder den Matrosen schien er keine Probleme zu haben.

Das Wetter hielt während der restlichen Seereise an und am Abend des dritten Tages, nach zwei Nächten an Bord, erscholl vom Krähennest ein Ruf: "Wayrest in Sicht!"
Ein kleiner Jubelschrei der Mannschaft begleitete diese Auskunft und an Bord brach hektik aus. Die Matrosen hetzten umher und machten das Schiff anlegebereit. Wer genauer hinhörte konnte feststellen, dass sich die Seemänner insbesondere auf ein bestimmtes Lokal in Wayrest freuten.

Artemus trottete, als er die Ausrufe hörte Richtung Bug des Schiffes. Dort angekommen betrachtete er nachdenklich wie in der ferne langsam seine Heimatstadt aufragte.

*scheint in der Nahct nicht viel geschlafen zu haben, er lag zwar in seiner Hängematte doch traute er dem Frieden nicht und blieb wach, jetzt so nah an am Ziel ihrer Reise steht er am Bug des Schiffes und beobachtet das Treiben an Deck mit verschränkten Armen*

Isabella reichte Meister Gragosh eine Schriftrolle, worauf die Reiseroute, Orte und alle wichtigen Daten eingezeichnet waren. Die Schriftzeichen waren etwas grösser angesetzt, aber es war eine exakt detaillierte Aufstellung von der Originalschrift.
"Ich würde mich geehrt fühlen, Herr, wenn ihr dieses Schreiben annehmen würdet. Meister Ki Aran wäre sicher damit einverstanden. So könnt ihr unseren Schutz besser planen".